Als Handelsunternehmen sieht die REWE Group ihre zentrale Aufgabe darin, Kunden mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen zu versorgen. Dabei ist es der REWE Group ein Anliegen, diese in einer Qualität anzubieten, die über die Eigenschaften der Ware hinaus auch durch ökologische und soziale Nachhaltigkeit überzeugt. Vor diesem Hintergrund hat die REWE Group das PRO PLANET-Label entwickelt. Dieses „Navigationssystem für nachhaltigere Produkte“ bietet Verbrauchern, die bei ihrem Einkauf auf den Schutz der Umwelt und auf die Sozialverträglichkeit von Produkten achten, eine verlässliche Orientierungshilfe. Mit dem PRO PLANET-Sortiment möchte die REWE Group Produkte mit nachhaltigerem Mehrwert zu attraktiven Preisen anbieten und den nachhaltigen Konsum in der Breite fördern.
Ein Produkt erhält das PRO PLANET-Label, nachdem es einen fünfstufigen standardisierten Prozess erfolgreich durchlaufen hat. Dieser wurde von der REWE Group gemeinsam mit Experten des Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP), der Innovationsberatungsagentur triple innova und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie entwickelt. Das CSCP ist eine Ideenschmiede, die vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gegründet wurde, um im Bereich „nachhaltiger Konsum und Produktion“ zu forschen und zu beraten.
Derzeit tragen rund 1.400 Produkte das PRO PLANET-Label (Stand November 2019). Vorschläge für Produkte, die für die Auszeichnung mit dem Label in Frage kommen, werden von REWE Group-Mitarbeitern, Mitgliedern des PRO PLANET-Beirats, sowie von externen Stakeholdern eingebracht. Ein Mitarbeiter der REWE Group, in der Regel aus dem Bereich "Qualitätssicherung", ist als Projektmoderator für die Umsetzung eines PRO PLANET-Projekts verantwortlich.
Der Vergabeprozess beginnt mit einer „Hot Spot-Analyse“:
Eine unabhängige Institution nimmt den gesamten
Lebenszyklus der ausgewählten Produktgruppe kritisch unter
die Lupe. Unter „Hot Spots“ werden ökologische und soziale
Probleme verstanden, die während der Herstellung,
Verarbeitung, im Vertrieb oder während des Gebrauchs eines
Produktes auftreten.
Folgende Bereiche werden
dabei analysiert:
Die beauftragte Institution wertet die Ergebnisse
wissenschaftlicher Studien zu der jeweiligen Produktgruppe
aus. Im Anschluss zieht die REWE Group Fachleute aus dem
ökologischen und sozialen Bereich hinzu, die diese
wissenschaftlichen Inhalte um ihr Wissen aus der Praxis
ergänzen.
Auch Mitarbeiter der REWE Group beteiligen sich am Analyseprozess, indem sie die Ergebnisse der Studien vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen kommentieren. Zum Schluss wird die „Hot Spot-Analyse“ mit dem Beirat diskutiert und abgestimmt.
Sind die wesentlichen Probleme eines Produktes identifiziert, werden Lösungsvorschläge erarbeitet und in einem Vorschlagskatalog gesammelt. Wie auch in der „Hot Spot-Analyse“ werden hierbei vier Phasen des Lebenszyklus eines Produktes einbezogen:
Der Vorschlagskatalog enthält Maßnahmen, die die Institution während der „Hot Spot-Analyse“ eingebracht hat, sowie Ergänzungen seitens des Beirats und der beteiligten Fachleute. Die Mitarbeiter der REWE Group vervollständigen diese Sammlung, indem sie ihre Erfahrungen aus der Praxis einbringen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen beziehen sich immer auf die gesamte Produktgruppe, sind fundiert und ggf. auch erfolgreich praktisch erprobt worden.
Können die bestehenden Probleme bei der Herstellung, im Transport oder in der Anwendung eines Produkts mithilfe der vorgeschlagenen Projekte und Verfahren beseitigt werden? Das ist die zentrale Frage, die im nächsten Schritt mithilfe einer Machbarkeitsabschätzung beantwortet werden muss.
Auf Basis der Machbarkeitsabschätzung entwickeln die Mitarbeiter der REWE Group umsetzbare Maßnahmen, die priorisiert und mit überprüfbaren Zielvorgaben versehen werden. Darüber hinaus ist entscheidend, dass die Projekte und Initiativen zur Verringerung oder Auflösung der „Hot Spots“ finanzierbar sind und dass die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen.
Um die Probleme in der Wertschöpfungskette zu verringern,
initiiert die REWE Group PRO PLANET-Projekte. Diese dienen
dazu, den Lebenszyklus eines Produkts für die Umwelt oder
für die Menschen – in etlichen Fällen sogar für beide –
verträglicher zu gestalten.
Hierbei arbeitet
die REWE Group eng mit Lieferanten und ausgewählten
Projektpartnern zusammen. Nachdem im Vorfeld jedes
Projektes Ziele und Kontrollgrößen gemeinsam festgelegt
worden sind, werden alle Entwicklungen in einem
Maßnahmenplan kontinuierlich festgehalten. Dieser
beinhaltet neben den erreichten Verbesserungen auch alle
Ziele und Maßnahmen, die für eine positive
Weiterentwicklung notwendig sind.
Je nach Vereinbarung mit dem PRO PLANET-Beirat müssen die Maßnahmen bei der Labelvergabe je nach Produkt entweder vollständig oder bis zu einem vordefinierten Grad umgesetzt werden.
Über die Vergabe des PRO PLANET-Labels wird innerhalb der REWE Group entschieden. Es dürfen nur Produkte gelabelt werden, die zuvor vom Beirat freigegeben wurden.
Der Beirat besteht aus fünf ständigen Mitgliedern, deren Fachkompetenz die für PRO PLANET relevanten Felder abdeckt. Den Vorsitz hat Bernward Geier übernommen. Der in der Landwirtschafts- und Umweltpolitik engagierte Journalist und Berater ist langjähriger Experte im Bereich Nachhaltigkeit. Stefanie Pöpken (Unabhängige Expertin für Tierwohl) und Kristian Klöckner (Naturschutzbund Deutschland e.V.) vertreten die Bereiche Tierwohl und Ökologie. Die Belange der Verbraucher werden durch Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der Die VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. repräsentiert. Für das Feld Soziales konnte Friedel Hütz-Adams vom SÜDWIND-Institut als Beiratsmitglied gewonnen werden. Zusätzlich wird der Beirat bei spezifischen Fragestellungen durch externe Berater unterstützt.
Die REWE Group kann sich auf fachlicher oder operativer Ebene bei der Umsetzung der PRO PLANET-Projekte durch einen geeigneten Projektpartner unterstützen lassen. Der Projektpartner kann sowohl eine NGO als auch eine Regierungsorganisation, ein Verein oder eine Institution sein, die über die entsprechende Expertise und Erfahrung in dem Bereich des jeweiligen Produkts/Projekts verfügt. Die individuelle Rolle und die individuellen Aufgaben des Projektpartners werden in vertraglichen Vereinbarungen mit den Projektpartnern und der REWE Group festgelegt.