PRO PLANET-Tomaten

Juan Miralles leitet das Sozialwerk „Almería Acoge“, zu deutsch: „Almería nimmt auf“.Juan Miralles, Leiter des von der REWE Group unterstützten Sozialnetzwerks „Almería Acoge“, erklärt im Interview mit der Mitarbeiterzeitschrift echo, wie seine Organisation illegalen Einwanderern in der südspanischen Provinz zu einem Leben in Würde verhilft – und warum es das zentrale Wohnheim-Projekt ohne die Unterstützung der REWE Group gar nicht gäbe.

Das REWE Group-Nachhaltigkeitslabel Pro Planet war Anfang Januar in der Sendung „ARD-Markencheck“ teils heftiger Kritik ausgesetzt. In dem Beitrag wurden Bilder von Tagelöhnern in der Gemüseanbau-Region in der südspanischen Provinz Almería gezeigt, die von schlechten Arbeitsbedingungen berichteten und in notdürftigen Unterkünften hausten. Bei vielen Zuschauern entstand durch eine unvollständige und irreführende Darstellung der Eindruck, als arbeiteten diese Menschen bei Erzeugern von Pro Planet-Tomaten oder -Paprika und als gehörten die gezeigten schlechten Unterkünfte zu den Gemüseanbau-Betrieben, bei denen für Pro Planet gearbeitet wird. Nicht gezeigt wurde stattdessen in dem Beitrag, wie sich die REWE vor Ort als einziges Handelsunternehmen engagiert, um die Lebensbedingungen der illegalen Einwanderer zu verbessern.

Herr Miralles, wenn illegale Einwanderer in Almería ankommen, haben sie meist weder ein Dach über dem Kopf noch Arbeit. Welche Hilfen bieten Sie diesen Menschen an?
Wenn die Einwanderer hier ankommen, haben sie einen sehr langen Weg hinter sich, teilweise sind sie vier oder fünf Jahre quer durch Afrika gereist. In dieser Zeit verlieren sie viel Vertrauen darauf, das eigene Leben steuern zu können, sie sind körperlich und geistig ausgelaugt. Im ersten Schritt bieten wir ihnen daher elementarste Hilfe an, wir müssen ihnen behutsam ihre Menschenwürde wiedergeben. Das fängt damit an, dass wir sie schlicht bei uns aufnehmen, mit ihnen sprechen, ihnen erklären, in welcher Situation sie sich in diesem Land befinden und unter welchen Voraussetzungen sie hier Arbeit oder eine Wohnung finden können.

„Almería acoge“ bedeutet sinngemäß „Almería nimmt auf“. Wo leben die Menschen nach ihrer Ankunft bei Ihnen?
Wir haben zwei Übergangunterkünfte in den Orten El Ejido und Nijar, die wir vor vier Jahren dank der Hilfe der REWE Group bauen konnten. Allein das Wohnprojekt in Nijar haben seitdem schon rund 300 Menschen durchlaufen, in El Ejido sind es noch einige mehr. Neben den voll ausgestatteten Häusern mit Schlafsälen, Wohnraum, Küche und Bädern gibt es dort auch Schulungsräume, in denen wir etwa Sprachkurse anbieten. An den Computern dort haben die Bewohner auch freien Internetzugang, um nach Arbeitsangeboten oder einer eigenen Wohnung zu suchen, oder einfach um mit der Familie im Heimatland in Kontakt zu bleiben. Denn unser Ziel ist es, dass alle möglichst schnell ein selbstständiges Leben führen können. Wenn sie dann nicht mehr bei uns wohnen, sind wir noch in unserem Tageszentrum für sie da und bieten Sprachkurse an oder bringen ihnen Arbeitstechniken bei.

Welche Rolle spielt bei Ihrer Arbeit die Unterstützung durch die REWE Group?
Dank der REWE Group konnten wir diese Unterkünfte überhaupt erst bauen. Und ohne sie könnten wir den gesamten Betrieb auch gar nicht aufrechterhalten. Wissen Sie, öffentliche Gelder sind hier nicht immer eine kalkulierbare Größe. Die verlässliche Förderung durch ein Unternehmen – und die REWE Group ist das einzige Unternehmen, das uns unterstützt – verschafft uns dagegen Planungssicherheit. Das ist sehr wichtig für den nachhaltigen Erfolg unserer Arbeit.

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